Leo Ubbelohde war während des ersten Weltkrieges Professor an der Technischen Hochschule Karlsruhe. In Baden war zu dieser Zeit die Beschaffung von Arbeit für Arbeitslose aus Friedensindustriezweigen und für Menschen, die als Sozialrentner oder Körperbehinderte einen zusätzlichen Verdienst suchten, erschwert durch das Fehlen großer Betriebe. Gerade in Baden war der Anteil von Arbeitslosen hoch.
Der badische Landesverein vom Roten Kreuz errichtete deshalb 1914 eine besondere „Unterstützungsabteilung“, die Werkstätten- und Heimarbeit an Erwerbslose und Bedürftige insbesondere in der Textilproduktion vermittelte. Leo Ubbelohde übernahm die Leitung dieser Abteilung, und gestaltete in der Folge in vorbildlicher Art die Arbeitsabläufe effektiver und effizienter. Mit der tatkräftigen Unterstützung von Sofi Basserman, der Frau des damaligen Intendanten des Karlsruher Nationaltheaters August Bassermann, gelang es ihm, durch Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten der Arbeitskräfte und unter Rücksichtnahme auf die jeweiligen Bedürfnisse, jenseits der Privatwirtschaft, eine Arbeitsorganisation aufzubauen, die mit geringen öffentlichen Mitteln vielen Menschen helfen konnte. Im Winter 1914/15 waren der Unterstützungsabteilung 800 Arbeitsstellen angeschlossen, in denen 35.000 Frauen Heimarbeit empfingen.
Im Herbst 1916 wurden die Werkstätten auf Leder-, Holz und Metallarbeiten erweitert.
Leo Ubbelohde gründete eine Reihe von Fabriken und Verteilungsstellen für Heimarbeit und fasste sie unter dem Namen „Badische Kriegsarbeitshilfe gemeinnützige GmbH“ zusammen. Sie war eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Die Gesamtgesellschaft wurde nach dem Krieg dem badischen Staat übergeben unter der Bedingung, dass aus dem Vermögen 100.000 Mark dem Badischen Frauenverein vom Roten Kreuz überwiesen würde. Der Badische Staat gründete aus den Werken eine Stiftung.
Leo Ubbelohde blieb zeit seines Lebens dem Roten Kreuz aktiv verbunden.